Die Orthopädische Rheumatologie auch kurz Rheumaorthopädie genannt, beschäftigt sich mit der Auswirkung rheumatischer Erkrankungen auf den Bewegungsapparat.
Was bedeutet Rheuma?
In der Folge von Rheumaerkrankungen, wie der rheumatoiden Arthritis, können an Gelenken Gewebezerstörungen auftreten. Davon sind Gelenke und Sehnen betroffen. Unbehandelt führen derartige Entzündungen zu Funktionsverlusten des Bewegungsapparates bis hin zur Invalidität des Betroffenen.
Das Ziel der Therapie ist in erster Linie die Vermeidung von Gelenkzerstörungen durch geeignete vorbeugende Maßnahmen. Ist ein Funktionsverlust bereits eingetreten, kann die Gelenkfunktion vielfach über eine OP wiederhergestellt werden.
Medikamentöse Therapie bei Rheuma
Die medikamentöse Therapie erfolgt bei einem Rheumatologen mit Zulassung zur rheumatologischen Medikamententherapie.
In der Orthopraxis ist die konservative Rheumatologie vertreten durch Dr. Volker Müller am Standort Heide.
Zum Einsatz kommen entzündungshemmende (und daher auch schmerzlindernde) Medikamente: Kortisonhaltige Substanzen (Kortikosteroide) und kortisonfreie antientzündliche Medikamente (Antirheumatika). Kortison ist die wirksamste bekannte entzündungshemmende Substanz. Es wird sowohl als Tablette als auch in Form von örtlichen Spritzen eingesetzt. Kortisonfreie antientzündliche Medikamente enthalten Substanzen wie Diclofenac, Ibuprofen oder sog. Coxibe.
Neben den entzündungshemmenden Medikamenten werden lang wirksame Medikamente (sogenannte Basistherapeutika oder auch Disease Modifying Antirheumatic Drugs - DMARDs) eingesetzt: Diese sollen die Aktivität der Entzündung bei den Betroffenen verbessern und ein Fortschreiten verhindern. Zu der Gruppe der DMARDs zählen vor allem die Wirkstoffe Methotrexat und Leflunomid.
Sogenannte „Biologicals“wirken, indem sie wichtige Entzündungsbotenstoffe hemmen und somit die Gelenkzerstörung, die mit der Entzündung verbunden ist, mindern. Sie wirken auf den Entstehungsprozess der Erkrankung ein. Hierzu gehören unter anderem Adalimumab, Etanercept oder Infliximab.
Operationen bei Rheumatikern
Die operativen Maßnahmen werden unterschieden in vorbeugende Eingriffe und in wiederherstellende Eingriffe. Durch die Entfernung von aggressiver, rheumatisch entzündlich veränderter Schleimhaut wird ein Fortschreiten der lokalen Zerstörung an Gelenken und Sehnen verhindert. Derartige Operationen sind vielfach nur bei frühen Stadien der Erkrankung möglich. Schwere Zerstörungen werden möglichst korrigiert, z. B. durch gelenk- und sehnenwiederherstellende Eingriffe wie den Ersatz eines Gelenkes durch eine Prothese oder der Wiederherstellung der Gelenkfunktion durch Sehnen-Operationen.
Bei rheumaorthopädischen Operationen ist eine Zusammenarbeit von Rheumaorthopäden (Dr. Volker Müller und Bernd Münstermann) mit Hand- Fuß- und Gelenkersatzspezialisten der Praxis erforderlich.