Rückenschmerzen sind die häufigsten Ursachen für eine Konsultation beim Orthopäden
Ursachen für Rückenschmerzen
Rückenschmerzen können sehr viele Ursachen haben. Der klassische Bandscheibenvorfall ist dabei eher selten die Ursache. Verschleiße und kleinere Vorfälle sind im Laufe des Lebens normal und führen nur bei muskulären Defiziten oder Fehlbelastungen zu echten Beschwerden.
Bei Kindern können Verbiegungen der Wirbelsäule ursächlich sein (Skoliose)
Konservative Therapie
Die allermeisten Rückenprobleme werden konservativ, also ohne Operation behandelt.
Ein richtiges funktionelles Training der Rückenmuskulatur ist die Grundlage für ein schmerzfreies Leben.
Vorübergehend können Schmerztherapie, Injektionen und Bandagen helfen.
Bandscheiben-Operation
Wie Stoßdämpfer liegen die Bandscheiben als abfedernder Puffer zwischen den einzelnen Wirbeln im Rücken. Ohne sie würden die Wirbelknochen direkt aufeinander scheuern. Im Stehen lastet auf ihnen das Gewicht des gesamten Oberkörpers.
Rückenschmerz und Bandscheibe
Bandscheibenschäden sind häufig die Ursache für Rückenschmerzen. Bei diesem reißt der feste Faserring, der die Bandscheibe umgibt. Dadurch kann sich ein Teil des weicheren Gallertkerns lösen und in den Wirbelkanal vorwölben. Je nachdem, an welcher Stelle das passiert, übt die Gallertmasse Druck auf die Nerven aus. Dies kann zu Schmerzen und Lähmungserscheinungen führen. Selbst winzige Risse können mit den Jahren zu Problemen führen. Sie entstehen vor allem durch altersbedingten Wasserverlust. Dadurch wird das Bandscheibengewebe dünner und die Knochen reiben direkt aufeinander.
Diagnose des Bandscheibenschadens
Die Diagnose von Bandscheibenschäden ist nicht einfach. Der Orthopäde muss wissen, wann und wo der Schmerz auftritt und überprüft Reflexe und Bewegungsmuster. Ergänzend dazu müssen häufig Röntgenaufnahmen, Computertomografie (CT)- oder Kernspinbilder (MRT) angefertigt werden.
Therapie bei Bandscheibenschäden
Bei der Wahl der Therapie ist die Ausprägung der Beschwerden entscheidend. Ein Bandscheibenvorfall kann zum Beispiel völlig unbemerkt verlaufen, unerträglich schmerzhaft sein oder gar Lähmungserscheinungen verursachen. Dementsprechend unterschiedlich sind auch die Behandlungsformen, die von krankengymnastischen Übungen über medikamentöse Behandlung bis hin zu chirurgischen Maßnahmen reichen.
Wirbelbruch / Vertebroplastie
Vertebroplastie und Kyphoplastie
Stärkste Rückenschmerzen können auf Ermüdungsbrüche der Wirbel hinweisen. Eine Zementverstärkung des Wirbels kann die Schmerzen heilen.
Osteoporose, d.h. eine Reduzierung der Knochendichte, ist in der Bevölkerung weit verbreitet. Die hierdurch bedingte reduzierte Stabilität der Knochen ist eine der Hauptursachen für eine schmerzhafte Verformung der Wirbelsäule (Rundrücken) mit Einbrechen und Fehlstellung einzelner Wirbelkörper (Keil- oder Fischwirbel). Häufig ist kein eigentlicher Unfall vorausgegangen. Durch eine rechtzeitige Messung (DXA) und eine medikamentöse Therapie kann eine Osteoporose oft verbessert werden und Wirbelbrüche vermieden werden.
Wann ist eine Operation bei Wirbelbruch angezeigt?
Ist es bedingt durch eine Osteoporose bereits zu Einbrüchen einzelner Wirbelkörper gekommen und bestehen starke Rückenschmerzen, die auch unter medikamentöser Behandlung der Osteoporose, zusätzlichen Schmerzmitteln und Krankengymnastik keine Besserungstendenz zeigen, kann eine Vertebroplastie/Kyphoplastie in vielen Fällen Linderung verschaffen. Daneben kann sie auch zur Schmerzlinderung bei Tumorerkrankungen mit Absiedlungen von Tochtergeschwülsten in die Wirbelsäule eingesetzt werden.
Wie wird die Vertebroplastie durchgeführt?
Ziel ist es, den erweichten Wirbelkörper durch Einspritzen von Knochenzement zu stabilisieren und so die Schmerzen zu lindern und ein Fortschreiten der Wirbelverformung zu verhindern. Die Operation erfolgt in Bauchlage unter Vollnarkose. Der betroffene Wirbel wird mit einem Röntgengerät exakt lokalisiert und anschließend eine Hohlnadel im Wirbel platziert.Durch diese Hohlnadel wird flüssiger Knochenzement eingespritzt. Das Aushärten des Zements führt zu einer Festigung des Wirbels mit oftmals deutlicher Schmerzminderung und im besten Fall sogar Schmerzfreiheit. Die Belastbarkeit des Wirbelkörpers ist sofort gegeben.
Wie lange muss ich bei Wirbelbruch im Krankenhaus bleiben?
In der Regel wird eine Vertebroplastie/Kyphoplastie kurzstationär durchgeführt. Das bedeutet, nach erfolgtem Eingriff ist lediglich ein kurzer stationärer Aufenthalt von ein bis zwei Tagen notwendig. In dieser Zeit wird bereits mit der krankengymnastischen Übungsbehandlung begonnen.
Wie erfolgt die Nachbehandlung nach Vertebroplastie?
Weitere Nachuntersuchungen sind bei Schmerzfreiheit nicht notwendig. Auf eine Fortsetzung der Medikamenteneinnahme und Kräftigungsübungen für die Rückenmuskulatur kann jedoch nicht verzichtet werden, da die Grunderkrankung nicht geheilt ist und angrenzende Wirbel sonst ebenfalls einbrechen könnten.
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