Auch am Ellenbogen ist minimalinvasiv „state of the art“
Funktion des Ellenbogens
Der Ellenbogen ist auf Grund seiner Kraftübertragung von der Schulter zur Hand in einer Schlüsselposition. Hier werden Kräfte mechanisch umgelenkt, was punktuell zu hohen Spitzenbelastungen führt. Es ist daher nicht verwunderlich, dass der Ellenbogen eine immer größere Bedeutung in der Therapie von Überlastungs-und Fehlbelastungssyndromen spielt.
Diese Erkrankungen werden meist arthroskopisch behandelt
1. Tennisarm (Epikondylitis)
2. Ellenbogengelenkarthrose
3. Freie Gelenkkörper
1. Tennis-Arm (Epikondylitis)
Tatsächlich sind Tennisspieler von diesem Krankheitsbild eher selten betroffen. Mit Tennisellenbogen oder Tennisarm wird umgangssprachlich ein Schmerzsyndrom des äußeren Ellenbogens beschrieben, das medizinisch als Epicondylitis (besser : Epicondylopathie) humeri radialis bezeichnet wird.
Ursachen und Beschwerden
Am Anfang steht entweder eine Überlastung der Handgelenkstreckmuskulatur am äußeren Ellenbogen-meist beim untrainierten Sportler oder bei ungewohnter exzessiver Belastung (z.B. Streichen der Wohnung). Möglich ist aber auch eine Fehlbelastung über längeren Zeitraum. Hierzu gehört auch das weite Feld der Fehlhaltungen ( Mausarm, Handyarm, PC-Arbeit, Fließbandtätigkeit). Ein wissenschaftlich gesicherter Entstehungsmechanismus ist jedoch nicht beschrieben.
Die Schmerzen am äußeren Ellenbogen werden durch entzündliche Umbauvorgänge der überlasteten Unterarmstrecker ausgelöst. Insbesondere sind also Streckbewegungen des Handgelenkes und der Finger schmerzhaft, im Extremfall kann ein Tasse Kaffee nicht mehr angehoben werden.
Operation
Bevor operative Maßnahmen erwogen werden, sollten Röntgenbilder oder eine Kernspintomographie erfolgen. Es wird allgemein empfohlen erst nach 6 Monaten und erfolgloser konservativer Therapie operativ tätig zu werden, oder nach 3 Monaten bei drohendem Arbeitsplatzverlust. Mit einer Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit nach Operation ist nach 6-12 Wochen zu rechnen.
Neue, arthroskopische Verfahren sind schonender und führen schneller zur Rehabilitation.
Hierbei wird der entzündete Sehnenansatz von innen gereinigt und das geschädigte Gewebe arthroskopisch entfernt.
2. Ellenbogenarthrose
Als Folge chronischer Überlastung oder Instabilität kann es zum Verschleiß des Gelenkes kommen (Arthrose). Die dabei chronisch wiederauftretenden Entzündungsmechanismen führen häufig zu knöchernen Anbauten oder Verkalkungen.
In vielen dieser Fälle ist es möglich solche Anbauten oder Verkalkungen arthroskopisch zu entfernen. Hierbei kann auch die entzündete Gelenkinnenhaut entfernt werden, was zur Schmerzlinderung beiträgt.
3. Verkalkungen im Gelenk / freie Gelenkkörper
Die selben chronischen Überlastungen können zu Verkalkungen im Gelenk führen. Ein solcher Befund erinnert an eine Perle in einer Auster. In diesem Fall können die freien Gelenkkörper jedoch bei Bewegungen einklemmen und zu einer schmerzhaften Bewegungsblockade führen. Sie werden in aller Regel arthroskopisch entfernt.